Warum Selbsthilfe?
Das A-E-I-O-U der Selbsthilfe
A wie Auffangen
E wie Ermutigen
I wie Informieren
O wie Orientieren
U wie Unterhalten
SELBSTHILFE ist der Versuch, ein Problem selbst zu lösen oder mit einer
schwierigen Situation selbst umgehen zu lernen. Diese Probleme können
physischer, psychischer oder sozialer Natur sein. (Beispiele hierfür sind
Diabetes, Panikattacken, Angststörungen, Herzerkrankungen, Schwerhörigkeit oder
Arbeitslosigkeit.)
Die Grenzen zwischen diesen Bereichen sind fließend, da körperliche
Probleme oft auch seelische Belastungen nach sich ziehen.
SELBSTHILFE erfolgt gemäß den Prinzipien der Eigeninitiative,
Selbstorganisation und Selbstbestimmung. Konkret heißt das, dass Mitglieder von
Selbsthilfe-Organisationen
> sich aus eigenem Antrieb und freiwillig zusammenschließen,
> ihre Treffen und Themen selbst festlegen,
> ihre Entscheidungen selbst treffen.
SELBSTHILFE wird gleichzeitig geleistet und in Anspruch genommen. Das
heißt, in Selbsthilfe-Organisationen sind Menschen tätig, die alle von dem
gleichen Problem betroffen sind. Viele Selbsthilfe-Organisationen arbeiten auch
mit Experten, diese werden jedoch als Begleiter - und nicht als Leiter - der
Gruppe betrachtet.
SELBSTHILFE kann von Betroffenen und Mitbetroffenen (Partnern,
Familienmitgliedern oder Freunden) geleistet und in Anspruch genommen werden. In
vielen Organisationen finden sowohl Betroffene als auch Mitbetroffene zusammen.
SELBSTHILFE strebt eine Problembewältigung ohne professionelle Hilfe an.
Externe Beratung und/oder therapeutische Hilfe wird jedoch nicht prinzipiell
abgelehnt, sondern erfolgt einfach nicht im Rahmen der Selbsthilfe.
SELBSTHILFEGRUPPEN sind kein Ersatz für eine medizinsche Behandlung, Therapie oder Reha-Maßnahme! Sie sind vielmehr eine wertvolle und wirksame Ergänzung der medizinischen Behandlungsformen. SHG „leben“ vom Engagement, den Möglichkeiten und Ressourcen ihrer TeilnehmerInnen. Wenn in SHG ausschließlich Informationen und Hilfestellungen „konsumiert“ werden, ohne die Bereitschaft, selbst seinen Beitrag für die anderen zu leisten, ist das Prinzip des gegenseitigen Gebens und Nehmens gestört. Die SHG stößt an ihre Grenzen. Die Wirkung der SHG ist abhängig von jedem Einzelnen und nur gegeben, wenn alle TeilnehmerInnen bereit sind sich aktiv in die Gruppe einzubringen. Nur so kann das Gleichgewicht in der Gruppe erhalten und das Fortbestehen der SHG gesichert werden.